Bin ich gesund? Ist das "normal", wie es mir geht? Bin ich krank?
Manchmal ist die Antwort eindeutig, aber viel öfter gibt es keine scharfe Trennlinie: Wir fühlen uns mehr oder weniger gesund oder krank.
Wichtig ist meiner Meinung nach aber nicht nur - wie üblich - die Frage nach den Gründen für eine Erkrankung (medizinisch Pathogenese, von Pathos = griech. Leiden), sondern auch die Gegenfrage: Was hält uns oder macht uns gesund?
Das ist die Lehre von der Salutogenese (lat. Salutas = Gesundheit, Wohlbefinden). Entscheidend dafür sind die Gewissheit und die Erfahrung, selbst zuständig zu sein für sich und auf eigene Kräfte bauen zu können. Das ist eine wichtige Voraussetzung, um mit Belastung und Krankheit fertig zu werden und immer wieder in ein Gleichgewicht zu kommen.
Frauen haben oft andere Herausforderungen zu bewältigen als Männer, z.B. wie bewältige ich Kinder und Beruf? Wie komme ich gut durch die Wechseljahre? Und Frauen treffen auf andere Probleme - hinreichend bekannt ist z.B. die "gläserne Wand", die Frauen von höheren beruflichen Positionen abhält, auch wenn sie hochqualifiziert sind.
Aber Frauen entiwckeln auch besondere Kräfte, wie mir vor allem berufstätige Mütter bestätigen werden. Und sie schaffen sich auch zunehmend eigene Netzwerke und Unterstützungssysteme. Viele haben eine "beste Freundin" - eine ganz wichtige Kraftquelle!
Eine wichtige Aufgabe für Ärztinnen und Ärzte ist es, Sie beim Gesundbleiben zu unterstützen, beim Achten auf das Gleichgewicht von Stress und Entspannung und beim Finden und Stärken Ihrer eigenen Kräfte.
Unser Leben hängt davon ab,
was wir aus dem machen,
was aus uns gemacht wurde.
Jean Paul Sartre