Untersuchung auf Chlamydien: Vorgehen und Sinn



Chlamydien sind Bakterien, sie gehören zu den häufigsten sexuell übertragenen Infektionen. Viele Menschen tragen diese Bakterien in sich, ohne davon zu wissen, und können sie an andere (beim Geschlechtsverkehr) weitergeben. Die Infektion macht meist zumindest anfangs keine Beschwerden, kann aber gerade für Frauen ernste Folgen haben: aufsteigende Entzündungen, im schlimmsten Fall Unfruchtbarkeit durch Vernarbung der Eileiter.
Hinweise für eine Entzündung können sein: ungewöhnlicher Ausfluss, ziehende Unterleibsschmerzen, Zwischenblutungen oder auch Blutungen nach dem Verkehr. Wenn Sie solche Beschwerden haben, sollten Sie umgehend Ihren Frauenarzt/Frauenärztin aufsuchen!

Da junge Frauen besonders häufig von einer Infektion betroffen sind (in Deutschland ca. 4-10 von 100 Frauen unter 25 J., sogar 10-12% der unter-20-Jährigen!), wird ihnen vorsorglich einmal jährlich ein Chlamydientest (aus dem Urin) angeboten.
Falls Chlamydien gefunden werden, ist das keine Schande, sondern von Vorteil: Denn dann kann behandelt werden! Sie bekommen eine antibiotische Behandlung (Dauer 2 Wochen), und 4 Wochen später eine erneute Kontrolluntersuchung. Dadurch kann die Infektion folgenlos ausheilen. Auch der Sexualpartner muss antibiotisch behandelt werden, sonst kann es zu einer Neuinfektion der Frau kommen. Eine Untersuchung des Mannes ist nicht erforderlich, zumal die Chlamydien beim Mann schlechter nachweisbar sind.  Das entsprechende Rezept sollte der Hausarzt/bzw. Urologe verschreiben, das geht leider nicht in der frauenärztlichen Praxis.

Zur Erinnerung: Der Gebrauch von Kondomen vermindert das Risiko einer Ansteckung mit sexuell übertragbaren Keimen deutlich.

Letzte Aktualisierung dieser Seite: 29.07.2014